Der junge Han, noch ohne Solo, schlägt sich auf den Straßen von Proxima mehr schlecht als recht durch. Bis es dort für ihn zu heiß wird und er fliehen muß. Und wohin flieht ein junger Mann ohne Geld, Papiere und Zukunft? Zum Militär! Und so erlebt der junge Han sein erstes großes Abenteuer.
Nennen wir es mal Prequel-Syndrom. Jeder weiß genau, wo es hingehen muss, wer überleben muss und wer später keine Rolle mehr spielt. Man wirft einen Blick auf das Imperium und die Proto-Rebellion und darf dabei sein, wie Han den Millenium Falcon erwirbt. Aber wirklich neu ist das nicht. Der Film kann nicht wirklich überraschen, auch wenn die Schauwerte gut sind.
AUf der Passage zu einem neuen Planeten wird Techniker Jim Preston durch eine Fehlfunktion neunzig Jahre zu früh aufgeweckt. Als einziger von 5000 Passagieren ist er auf dem Schiff ganz allein, bis er es nach einem Jahr nicht mehr aushält und seine Mitpassagierin Aurora Lane aufweckt, ihr aber vorgaukelt, auch ihre Stasiskapsel habe eine Fehlfunktion gehabt. Als schließlich der Captain ebenfalls aufgeweckt wird wird klar, daß mehr als nur Prestons Kapsel versagt hat und das gesamte Schiff in größter Gefahr ist.
Erst eine Robinsonade, dann eine Romanze und zum Schluß ein Actionthriller, so entwickelt der Film nahtlos fort, ohne dabei an Fahrt zu verlieren. Kein großes Meisterwerk, aber trotzdem eine runde Sache und eine schöne Leistung der wenigen Darsteller.
Als Protegé von Tony Stark versucht Peter Parker, sein Leben als Schüler und Spider-Man unter Kontrolle und in Balance zu bringen. Wäre auch alles ganz easy, wenn da nicht Adrian Toomes und seine kleine Firma wären, die Alienwaffen an jeden verkaufen, der dafür bezahlt.
Der beste Spiderman bisher, unterhaltsam und nicht zu überfrachtet. Endlich verzichtet man mal darauf, wieder eine Originstory aufzulegen, nur weil der Darsteller gewechselt hat. Durch den Deal zwischen Sony und Marvel ist dieser Film auch erstmals in das große ganze des MCU eingebettet, was ihn noch ein Stück runder macht.
Ais Mutter wechselt Religionen wie andere Leute die Unterwäsche. Bei einem ihrer Gurus platziert sie irgendwann ihre Tochter, von wo diese erst sieben Jahre später „befreit“ wird. Ai wird wieder in die Stadt verfrachtet, wo sie zum ersten mal zur Schule geht. Während Ai ihren Platz im Leben sucht, driftet sie von Familie zu Familie.
Total Banane, irgendwo zwischen Sozialdrama und japanischer Komödie pendelt dieser Film zielsicher hin und her und ist dabei noch herrlicher absurd, als ich es hier darstellen kann.
Am 4. Oktober 1895 wird in Piqua, Kansas Joseph Frank Keaton als erstes Kind zweier Vaudeville-Darsteller geboren. Schon früh wird der Junge in die Bühnenshow seiner Eltern mit eingebunden. Nach einen spektakulären Treppensturz, den er unbeschadet übersteht, verpaßt ihm angeblich der große Houdini selbst den Spitznamen Buster, unter dem er später weltweit bekannt wurde.
Edward McPhersons Buch ist mit Liebe geschrieben, von einem Fan für Fans und dabei ausgesprochen informativ. Es zeichnet, vornehmlich entlang seiner Filme, Keatons Leben und Wirken nach und hat dabei lediglich Fakten, aber keine Interpretationen zu bieten. Insgesamt ist das Buch kurzweilig, informativ und viel zu kurz.
Marie Magdalena Dietrich gehört bis heute zu den legendärsten Schauspielerinnen ihrer Zeit, eine Legende, an der sie schon zu Lebzeiten eifrig gefeilt hat.
Ich habe ja schon einmal gestanden, mit Marlene Dietrich als Schauspielerin wenig anfangen zu können, aber sie hatte ein interessantes Leben, das Frau Baur zielstrebig und interessant zu Papier gebracht hat. Ein interessantes Buch über eine Interessante Frau.
Aliens sind auf der Erde gelandet. In zwölf riesigen Schiffen, die scheinbar zufällig über den Globus verstreut sind. Für die Kontaktaufnahme mit ihrem Schiff engagiert die US-Regierung die Linguistin Louise Banks, die mit ihrer Arbeit nicht nur die Welt verändert, sondern vor allem sich selbst.
Endlich mal keine Invasion. In einem ruhigen Erzählstil wird von einer ersten Begegnung zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen Zivilisationen erzählt, der unseren und der anderen. Wie anders, das wird erst im Verlauf des Films deutlich und ich möchte da gar nicht vorgreifen. Es ist gewiss keine Weltraumoper, sondern grundsolide Science Fiction im besten Sinne.
Im April 1964 ruft Veit Harlan seinen Sohn Thomas zu sich nach Capri, an sein Sterbebett. Von dieser Begegnung berichtet Thomas sehr spät, im Jahr 2010 und selbst schon todgeweiht, in kräftigen Sätzen und sehr energiegeladen, aber auch wohl etwas altersmilde beschreibt er die letzten Tage seines berüchtigten Vaters, mit dem er zeitlebens keinen Frieden schließen konnte.
Es war interessant, aber den Erkenntnisgewinn über Veit Harlan, den ich mir von diesem Band erhofft hatte, habe ich nicht gefunden. Thomas Harlans Buch ist persönlich, aber nicht aufschlußreich. In seiner Art spannend, aber ohne Spannung, die Abrechnung eines alten Mannes mit einem alten Mann, der zufällig sein Vater war.
Normalerweise meide ich Autobiografien eigentlich, aber Frau Riefenstahl wollte ich auf Grund ihres besonderen Status die Dame selbst zu Wort kommen lassen. Schauderhaft! Nicht weil sie sich nicht ausdrücken könnte, sondern weil mir so viel Narzißmus (Mit „r“!) und ein derartig schwarz-weißes Denken selten untergekommen sind. Frau Riefenstahl kennt nur Freunde und Feinde und wer sie nicht unterstützt hat, der war ihr Feind. Hitler war das zu Lebzeiten nicht und mit beinahe bewundernswerter Konsequenz verliert sie kein schlechtes Wort über ihn. Ihre eigene Rolle in der Zeit spielt sie herunter. Alles in allem habe ich neunhundert Seiten interessantes, aber selbstverliebtes Gewäsch hinter mir. Eine Autobiografie ist immer Selbstdarstellung, aber diese hier ist schwer zu ertragen, gerade weil die Dame bis zuletzt frei von Einsicht wahr.
Leni Riefenstahl. Der Name strahlt bis heute, trotz oder gerade weil Frau Riefenstahl ihre Rolle in der NS-Zeit immer heruntergespielt hat. Lutz Kinkel aber interessiert sich genau dafür und läßt anhand bewlgbarer Fakten einige Erinnerungsfehler über die Klinge springen. Da bleibt nicht die unpolitische Künstlerin übrig, als die sie gerne gesehen werden wollte. Sie suchte Hitler gezielt auf, nachdem sie Mein Kampf gelesen hatte und biederte sich an. Dabei hielt sie wohl keinen inneren Abstand und Goebbels kann ihr gar nicht so spinnefeind gewesen sein, wie sie es nach dem Krieg gerne beschrieb.
Hitlers Lieblingsregisseurin hat sich vom Kriegs- bis zu ihrem Lebensende im besten Fall selbst belogen, im schlimmsten Fall alle anderen. Ihre Propaganda nannte sie Dokumentationen, meist mit dem Hinweis, daß ein Film ja nicht gleichzeitig dokumentarisch und prpagandistisch sein könne. Schon dem Argument kann ich nicht folgen. Aber wenigstens fühle ich mich jetzt auf ihre Memoiren vorbereitet, die ich wohl als nächstes in Angriff nehme.